#ebcamp20: Inspiration durch internationalen Austausch

Der aktuelle Boom der Digitalisierung in der Erwachsenenbildung bringt eine Menge an Know-How im Umgang mit Online-Bildungsveranstaltungen mit sich. Allerdings auch zusätzliche Unsicherheiten und Fragen, die ein Bedürfnis nach Austausch mit anderen Erwachsenenbildner_innen nach sich ziehen. Diesem Bedürfnis ist es zuzuschreiben, dass sich am #ebcamp20 mehr als 160 Personen angemeldet haben.

 

Vom Präsenz-Barcamp zur Online-Version

Wie so viele andere Bildungsveranstaltungen der letzten Wochen wurde auch das #ebcamp20, eine gemeinsame Veranstaltung der KEBÖ (Konferenz der Erwachsenenbildung Österreich) und des bifeb (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung), als Präsenzveranstaltung geplant und kurzfristig in eine Online-Version umorganisiert. Mit Online-Barcamps als Bildungsformat gibt es im Moment noch wenig Erfahrungen. Auch nicht beim #ebcamp20-Organisationsteam, bestehend aus Gaby Filzmoser (ARGE Bildungshäuser Österreich), David Röthler (WerdeDigital), Theresa Kaar (bifeb) und Bianca Baumgartner (ARGE Bildungshäuser Österreich), die sich alle im Home-Office befanden. So gesehen hatte die Veranstaltung durchaus einen experimentellen Charakter und der Erfahrungsschatz war dementsprechend groß. Entsprechend dem offenen Austausch, wie er für Barcamps typisch ist, wurden diese Erfahrungen in einem Artikel auf der Website der ARGE Bildungshäuser Österreich zusammengefasst und zur Verfügung gestellt.

       Der aktuelle Boom der Digitalisierung in der Erwachsenenbildung bringt eine Menge an Know-
       How im Umgang mit Online-Bildungsveranstaltungen mit sich. Allerdings auch zusätzliche
       Unsicherheiten und Fragen, die ein Bedürfnis nach Austausch mit anderen
       Erwachsenenbildnerinnen nach sich ziehen.

       Gaby Filzmoser, Geschäftsführerin der ARGE Bildungshäuser Österreich

 

Eine Fülle an Themen und Austauschmöglichkeiten 

Die Bereitschaft, Wissen und Erfahrungen zu teilen ist generell in Barcamps sehr hoch und war auch bei der Online-Variante beachtlich. An den beiden Halbtagen wurden in 6 Timeslots und 5 Onlineräumen insgesamt 29 Sessions durchgeführt. Es ist naheliegend, dass inhaltlich der Lockdown, seine Auswirkungen und seine Folgen sehr im Fokus standen und in den Diskussionen immer wieder aufpoppten. Themen wie Tools für Onlineveranstaltungen und der Umbau von Präsenz-auf Online-Veranstaltungen waren mehrfach im Plan. Besonders viele Teilnahmen hatten jene Sessions, die sich mit Strategien für Erwachsenenbildungseinrichtungen beschäftigten. Zudem standen Fragen betreffend das didaktische Design und Konzepte von Online-Seminaren im Mittelpunkt. Auch die Makroebene wurde beleuchtet. Etwa in Form von Wünschen an die Politik zum Thema Digitalisierung oder betreffend Infos über Digitalisierungsstrategien auf europäischer Ebene 

Internationale Beachtung 

Die Umstellung auf die Online-Variante des ebcamps brachte eine hohe internationale Teilnehmer_ innenschaft mit sich. 44 Prozent der Anmeldungen kamen aus dem Ausland (Deutschland, Niederlande, Italien, Schweiz und Slowenien), die sich in der Nord-Süd-Ausrichtung zwischen Flensburg und Bozen erstreckte. Der Tenor der Teilnehmer_innen war einhellig: Eine Partizipation vor Ort in St. Wolfgang wäre für sie nicht möglich gewesen. Die Ausweitung des Blicks über den eigenen Tellerrand hinaus wurde so für alle zu einem internationalen Erlebnis. 

von Gaby Filzmoser

Gaby Filzmoser, Geschäftsführerin der ARGE Bildungshäuser Österreich