Das lesende Gehirn

Warum Lesenlernen so anspruchsvoll ist

ZENTRALE INFORMATIONEN AUF EINEN BLICK

Lesen ist eine der zentralen Basiskompetenzen. Doch der Leseerwerb stellt hohe Anforderungen an das Gehirn. Lesen ist keine angeborene Fähigkeit: Es braucht die gezielte Ausbildung neuronaler Netzwerke, insbesondere im Gyrus fusiformis – jenem Areal, das visuelle Buchstabenmuster mit Lauten verknüpft und das nicht, wie die anderen Sprachbereiche im Gehirn, bereits angelegt ist. Allem Lesen geht die phonologische Bewusstheit voran, also das Erkennen oder Zuordnen von Schriftzeichen zu Lauten. Dieser Workshop zeigt, warum Alphabetisierung und Schriftspracherwerb so komplex sind. Gemeinsam erkunden wir neurobiologische Grundlagen, didaktische Ansätze und praktische Methoden für die Alphabetisierung. Gemeinsam wird mehr Verständnis dafür gewonnen, warum Alphabetisierung oft nicht linear verläuft – und wie Lernende dabei bestmöglich unterstützt werden können.

  • Referierende: Marion Grein
  • Koordination: Ondrej Lastovka
  • Veranstalter: Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb), Level Up - Erwachsenenbildung
  • Kursumfang: 3 Unterrichtseinheiten
  • Teilnahmegebühr: kostenlos
  • ONLINE
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Das lesende Gehirn

Dauer: 12.03.2026 bis 12.03.2026 Anmeldung bis: 11.03.2026 Referierende: Marion Grein
Termine & Arbeitszeiten
Donnerstag, 12. März 2026: 10:00 - 13:00

Kontakt
Daniela Schlick, daniela.schlick@bifeb.at, 06137 66 21 119



Es sind noch 20 Plätze frei.

Teilnahmegebühr
kostenlos

DETAILS ZUM PROGRAMM

INHALTE

Neurobiologische Grundlagen

  • Kurzinput: Das Gehirn ist nicht auf das Lesen vorbereitet
  • Rolle des Gyrus fusiformis (Visual Word Form Area)
  • Umstrukturierung bestehender Netzwerke (Neuroplastizität)
  • Was heißt das für den Unterricht mit nicht alphabetisierten Erwachsenen?

Phonologische Bewusstheit erlangen

  • Input: Phonologische Bewusstheit als zentrale Voraussetzung
  • Silben, Reime, Anlaute, Karaoke-Lesen – Bedeutung und Förderung

Aufbau des Visual Word Form Area

  • Vorgehen bei der Alphabetisierung
  • Vom Laut zur Silbe zum Wort

Materialien und konkrete Tipps

  • Methoden vorstellen und ausprobieren

METHODIK

Das Bildungsangebot ist kooperativ aufgebaut – theoretische Impulse wechseln sich mit vielen interaktiven und erfahrungsbasierten Phasen ab. Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie das Einbringen eigener Erfahrungen stehen dabei im Mittelpunkt.

Die Bearbeitungstiefe wird gemeinsam entschieden – je nach Interesse und Bedarf. Ob neurobiologische Grundlagen, Methoden zur Förderung der phonologischen Bewusstheit oder konkrete Materialien für die Praxis: Alle Teilnehmenden können mitgestalten, ausprobieren und reflektieren.

LERNERGEBNISSE

Lernergebnisse – theoriebezogen

Nach der Fortbildung können die Teilnehmenden …

  • zentrale neurobiologische Grundlagen des Schriftspracherwerbs beschreiben (z.?B. Rolle des Gyrus fusiformis, phonologische Bewusstheit),
  • erklären, warum das menschliche Gehirn nicht „von Natur aus“ aufs Lesen vorbereitet ist,
  • zwischen verschiedenen Hürden beim Leseerwerb unterscheiden (z.?B. fehlende Laut-Buchstaben-Zuordnungen)

Lernergebnisse – praxisbezogen

Nach der Fortbildung können die Teilnehmenden …

  • geeignete Methoden zur Förderung der phonologischen Bewusstheit auswählen und anpassen,
  • Materialien hinsichtlich ihrer kognitiven Anforderungen einschätzen,
  • Lernbarrieren im Bereich Lesen gezielter erkennen und flexibler darauf reagieren.

ZIELGRUPPE

Zielgruppe der Webinare sind Basisbildnerinnen und Basisbildner (bzw. in der Basisbildung tätige Personen). Dieses Webinar ist für Basisbildnerinnen/Basisbildner aus Maßnahmen des Level Up - Erwachsenenbildung kostenlos.

REFERIERENDE

Marion Grein