Universitätslehrgang Bildungs- und Berufsberatung

Ethik und Praxis professionellen Handelns

Die Studierenden sind nach erfolgreicher Absolvierung des Pflichtfaches 1 in der Lage,

• ethische und rechtliche Fragen im Kontext der Beratung zu benennen, zu reflektieren und entsprechend zu handeln,
• die vielfältigen Handlungsfelder der Bildungs- und Berufsberatung zu überblicken und unterschiedliche Beratungskontexte angemessen zu berücksichtigen,
• Anforderungen und Standards professionellen Handelns zu benennen und in ihr beraterisches Selbstverständnis zu integrieren,
• eigene Überlastungen und deren Ursachen rechtzeitig zu erkennen und aktiv durch unterschiedliche Techniken und das Nutzen unterstützender Angebote entgegenzuwirken.

Theoretische und wissenschaftliche Grundlagen für die Beratungspraxis

Die Studierenden sind nach Absolvierung des Pflichtfaches 2 in der Lage,

• die eigenen Voraussetzungen (Motive, Werte, Intentionen, Kompetenzen) für die Tätigkeit als Bildungs- und Berufsberaterin bzw. Bildungs- und Berufsberater zu reflektieren und theoretische Konzepte, Tätigkeitsfelder, Geschichte und Aufgaben der Bildung- und Berufsberatung im Verhältnis zu den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu erklären,
• auf der Basis der vermittelten Konzepte und Fachliteratur ein persönliches Beratungskonzept (weiter-) zu entwickeln,
• unterschiedliche nationale, europäische und internationale Ansätze und Entwicklungen in der Bildungs- und Berufsberatung sowie Lifelong-Guidance-Strategien zu bewerten und in der eigenen beraterischen Tätigkeit aufzugreifen.

Planung und Durchführung von Beratung

Die Studierenden sind nach Absolvierung des Pflichtfaches 3 in der Lage,

• unterschiedliche Beratungsformate und -settings zu planen, zu gestalten und eine Beziehung zu den Ratsuchenden aufzubauen,
• ihren Kommunikationsstil personen- und situationsspezifisch anzupassen und dabei verschiedene Techniken gezielt und reflektiert anzuwenden,
• Ratsuchende gemäß den von ihnen formulierten Zielen zu begleiten, sowie gemeinsam mit ihnen Bewältigungsstrategien und konkrete Umsetzungsschritte zu entwickeln,
• situations- und personenadäquate Beratungsmethoden auszuwählen und zielführend einzusetzen,
• Ratsuchende mit unterschiedlichen Methoden bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Kompetenzentwicklung und Diagnostik

Die Studierenden sind nach Absolvierung des Pflichtfaches 4 in der Lage,

• zu erklären, wie sich Kompetenzen und Interessen im Lebensverlauf entwickeln und kennen unterschiedliche Verfahren, wie diese identifiziert und dokumentiert werden.
• zu unterscheiden, welche Diagnose- und Testverfahren in der Bildungsberatung mit welchem Ziel zum Einsatz kommen können,
• Diagnose- und Testinstrumente situations- und personenadäquat in Beratungsprozessen zu integrieren, sowie deren Ergebnisse zu interpretieren.

Spezielle Beratungssettings

Die Studierenden sind nach Absolvierung des Pflichtfaches 5 in der Lage,

• unterschiedlichste berufsorientierende Gruppenangebote zu planen und durchzuführen,
• gruppendynamische Prozesse wie Rollenerwartungen und -konflikte zu erkennen, zu reflektieren und in der Arbeit mit Gruppen zu berücksichtigen,
• organisationsspezifische Strukturen und Abläufe zu kennen, Rollen- und Teamdynamiken zu verstehen und angemessene Handlungsstrategien zu entwickeln,
• unterschiedliche Formate und Methoden in der Beratungsarbeit mit Teams einzusetzen und Teamentwicklungsprozesse beratend zu begleiten,
• Ratsuchende mittels technischer Kommunikationsmedien (Mail, Chat, Messenger, Videokonferenz, Telefon) unter Berücksichtigung der jeweiligen medienspezifischen Eigenheiten anlassbezogen zu beraten.

Arbeitsmarkt und Bildungssystem

Die Studierenden sind nach Absolvierung des Pflichtfaches 6 in der Lage,

• Ratsuchende in Bezug auf individuelle berufliche und bildungsbezogene Möglichkeiten umfassend zu informieren sowie sie bei eigenen Recherchen und Berufserkundungen zu unterstützen,
• die Struktur des österreichischen Bildungssystems, die Zuständigkeit von Behörden und Unterstützungseinrichtungen sowie mögliche Bildungsförderungen zu erklären und diesbezüglich zu informieren,
• Arbeitsmarkt- und Qualifikationstrends zu (er-) kennen sowie theorie- und evidenzbasierte Kenntnisse zur Erwerbsarbeit zu reflektieren und in den Beratungsprozess miteinzubeziehen, europäische Transparenz- und Mobilitätsinstrumente für die Beratung und den Einsatz mit unterschiedlichen Zielgruppen zu verwenden.

Management Dokumentation und Qualität von Beratungsleistungen

Die Studierenden sind nach Absolvierung des Pflichtfaches 7 in der Lage,

• Beratungsprozesse adäquat und rechtskonform zu dokumentieren und Fallberichte zu verfassen,
• unterschiedliche Anforderungen administrativer, projekt- und organisationsspezifischer Rahmenbedingungen zu reflektieren und Handlungsstrategien im Umgang mit diesen zu entwickeln,
• unterschiedliche Informationsmanagement- und Analysesysteme aktiv zu nutzen,
• unterschiedliche Ansätze in Bezug auf Qualität und Wirkung kritisch zu bewerten,
• die eigene Beratungsarbeit und Organisation in Bezug auf Qualität zu reflektieren und Evaluationsmodelle zu adaptieren und zu realisieren,
• Informationen und Beratungsangebote zielgruppenspezifisch aufzubereiten und zu vermitteln sowie
• bestehende Netzwerke für fachlichen Austausch und Zielgruppenerreichung gezielt zu nutzen.

Projektarbeit und Praxisreflexion

Durch die Begleitung der Praxis, das Verfassen einer kumulativen Projektarbeit sowie den Austausch mit Studierenden im Seminar sind Studierende in der Lage,

• eigene Erfahrungen und die eigene Motivation zu reflektieren und ein vertieftes Verständnis für das eigene Handlungsfeld zu gewinnen sowie
• Beratungstheorien mit der Beratungspraxis zu verknüpfen.