Beratung in der Erwachsenenbildung

Im Programmbereich „Beratung in der Erwachsenenbildung“ setzt das bifeb Aus- und Weiterbildungen im Kontext der bildungs-, berufs- und arbeitsweltbezogenen Beratung um.

(Universitäts-)Lehrgänge zu Supervision oder Bildungs- und Berufsberatung oder die Tagung „Zukunftsfeld Bildungs- und Berufsberatung“ bilden Säulen dieses Programmbereichs.

Habitussensibilität für Beratende in der Bildungs- und Berufsberatung

Praxisreflexion mit Hilfe autoethnografischer Methoden zur habitussensiblen Bildungs- und Berufsberatung

ZENTRALE INFORMATIONEN AUF EINEN BLICK

In diesem Kurs wird die Bedeutung des Habitus nach Pierre Bourdieu für die Bildungs- und Berufsberatung behandelt. Die Teilnehmenden lernen, ihre Beratungspraxis habitussensibel anzupassen und Barrieren bzw. Schwierigkeiten, die sich u.a. durch Unterschiede im Habitus ergeben, zu erkennen und abzubauen. Mit Hilfe von autoethnografischen Methoden reflektieren die Teilnehmenden kritisch ihre eigene Praxis und gewinnen tiefere Einblicke in soziale und kulturelle Strukturen.

  • Referierende: Rudolf Götz, Lisa Bock
  • Koordination: Verena Katharina Springer
  • Veranstalter: Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb), ÖSB Social Innovation gemeinnützige GmbH
  • Kursumfang: 24 Unterrichtseinheiten
  • ECTS (wba): 1.5

  • Teilnahmegebühr: € 360,00 exkl. Aufenthaltskosten
  • PRÄSENZ
  • wba Kompetenz braucht Anerkennung Dieses Bildungsangebot ist durch die wba akkreditiert. wba.or.at
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Habitussensibilität für Beratende in der Bildungs- und Berufsberatung

Dauer: 24.02.2025 bis 26.02.2025 Anmeldung bis: 10.02.2025 Referierende: Rudolf Götz, Lisa Bock
Termine & Arbeitszeiten
Montag, 24. Februar 2025: 11:00 - 18:00
Dienstag, 25. Februar 2025: 09:00 - 18:00
Mittwoch, 26. Februar 2025: 09:00 - 17:00

Kontakt
Regina Schusterbauer, regina.schusterbauer@bifeb.at, 06137 66 21 502



Es sind noch 19 Plätze frei.

Teilnahmegebühr
€ 360,00 exkl. Aufenthaltskosten

DETAILS ZUM PROGRAMM

INHALTE

In der Bildungs- und Berufsberatung spielt der Begriff des Habitus, geprägt vom französischen Soziologen Pierre Bourdieu, eine zentrale Rolle. Der Habitus beschreibt die tief verankerten Denk- und Verhaltensmuster, die Menschen durch ihre Sozialisation entwickeln. Diese Muster beeinflussen nicht nur, wie Individuen ihre Umwelt wahrnehmen, sondern auch, wie sie in dieser agieren und welche Entscheidungen sie treffen. Der Habitus entsteht durch die Summe der Erfahrungen, die ein Mensch in seiner sozialen Umwelt macht – angefangen bei der Familie, über die Schule bis hin zu anderen gesellschaftlichen Institutionen. Diese Erfahrungen formen unsere Vorlieben, unsere Werte und unsere unbewussten Handlungsweisen. Im Kontext der Bildungs- und Berufsberatung ist es daher essenziell, den Habitus der Klient*innen zu verstehen, um ihre Entscheidungen und Handlungen nachvollziehen zu können.

Für Bildungs- und Berufsberater*innen bedeutet dies, dass sie ihre Beratungspraxis an den individuellen Habitus ihrer Klientinnen und Klienten anpassen müssen. Dies erfordert Empathie und die Fähigkeit, die Perspektiven der Klientinnen zu verstehen. Eine habitussensible Beratung erkennt die sozialen und kulturellen Hintergründe der Klient*innen an und arbeitet daran, Barrieren abzubauen, die durch den Habitus entstehen.

Im Kurs sollen die Teilnehmenden lernen, ihre eigene Beratungspraxis durch die Methode der Autoethnografie kritisch zu reflektieren. Die Autoethnografie ist eine qualitative Methode, die autobiografische Daten und ethnografische Forschungstechniken kombiniert. Sie ermöglicht es, eigene Erlebnisse und Reflexionen systematisch zu analysieren, um kulturelle, soziale und persönliche Aspekte des eigenen Lebens zu verstehen und zu interpretieren. Diese Methode ist besonders geeignet, um tiefere Einblicke in persönliche und kollektive Identitäten, soziale Strukturen und kulturelle Praktiken zu gewinnen. Das subjektive Erleben wird durch systematische Selbstbeobachtung in Bezug zur eigenen soziokulturellen Umwelt gesetzt.

METHODIK

  • Vorträge und Input-Referate
  • Arbeiten mit und an Praxisbeispielen
  • Gruppenarbeiten sowie anschließende Diskussionen inkl. Peer-Feedback

LERNERGEBNISSE

  • Vermittlung von Wissen über das Konzept des Habitus und dessen Relevanz in der Bildungs- und Berufsberatung
  • Schulung der Reflexionsfähigkeit der Berater*innen mittels autoethnografischer Methoden
  • Erreichen von Personen, die benachteiligten/bildungsfernen/prekären Milieus angehören

ZIELGRUPPE

Personen in der Bildungsberatung, Bildungsplanende, Trainierende in der Erwachsenenbildung und der Personalentwicklung

REFERIERENDE

WBA-ANERKENNUNG

Das Bildungsangebot ist mit 1.5 ECTS (wba) akkreditiert und kann wahlweise bei folgenden Kompetenzbereichen anerkannt werden:

wba-Zertifikat

Gesellschaft und Bildung 0.5 ECTS

Personale Kompetenz 0.5 ECTS

wba-Diplom Beratung

Generelles Beratungs-Know-how 1.5 ECTS