Nachbericht zur Tagung Gemeinwesenarbeit 2024 „Gemeinwesenarbeit ist (un)politisch?!“

Am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung fand von 2. bis 4. Oktober 45. Jubiläumstagung Gemeinwesenarbeit statt.

Im Rahmen der diesjährigen Tagung kamen 64 Teilnehmende, 2 Referierende und 7 Mitglieder der GWA-Steuerungsgruppe zusammen, um auf den Zusammenhang zwischen Politischer Bildung, Aktivismus und Erwachsenenbildung zu fokussieren.

Im Zentrum der 45. GWA-Tagung standen 13 Praxisberichte von Vertretenden der
zivilgesellschaftlichen Organisationen „aktivistisch. politisch. radikal? feministisch!“, „Frauen*Akademie – Mut.zur.Macht! Emanzipatorische Bildungsarbeit und Gendergerechtigkeit“, „Ruth Maier – Ausstellung in Einfacher Sprache & Workshops. Volkshochschulen setzen neue Akzente in der Holocaust-Education“, „Verein für Bildung, Wohnen und Teilhabe - PROSA“, „Initiative Minderheiten Tirol“, „beteiligung.st – Beteiligung von Kindern, Jugendlichen sowie von Bürgerinnen und Bürgern“, „Verein Wiener Jugendzentren (Fachstelle Demokratie) – Word Up Jugendparlamente“ „Stadtteilzentren der Stadt Linz“, „ÖBV Via Campesina“, „Kultur.Land.Impulse – Der kulturpolitische Aschermittwoch“, „Wohnpartner – Wohndemokratie im Wiener Gemeindebau?“, „Sapere Aude – Demokratie vermitteln“, „Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024“.

Die Praxisberichte wurden durch Vorträge von Jan Niggemann vom Österreichischen Institut für Erwachsenenbildung Wien (oieb) „Zwickmühlen und Bildungslücken – Gemeinwesenorientierte Erwachsenenbildung zwischen Begrenzung und Eigensinn“ und von Maren Schreier von der Ostschweizer Fachhochschule St. Gallen „Ist Gemeinwesenarbeit (un)politisch?“ ergänzt.

Die Keynote-Speaker betonten die Bedeutung von Selbstreflexion und die politischen Dimensionen von GWA. Es wurde erörtert, wie politische Impulse die Arbeit beeinflussen und welche Rolle Parteilichkeit dabei spielt. Ein wiederkehrendes Thema war die Frage nach der Berechtigung radikaler Positionen in der GWA und die Existenz mehrerer Spannungsfelder zwischen politischer und beruflicher Tätigkeit.

Es wurde auch hervorgehoben, wie wichtig Vernetzung und Empowerment sind, besonders im Kontext sozialer Bewegungen und Arbeitskämpfe im Sozialbereich. Die Veranstaltung endete mit einer Diskussion über die Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von Projekten und der Rolle von Vernetzung und Organisation, um die GWA weiter voranzubringen.

Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre aktive Beteiligung an der Tagung und den regen Austausch sowie der GWA-Steuerungsgruppe für die konzeptionelle sowie operative Tagungsvorbereitung und -durchführung.