Neue Vorsitzende der ARGE BHÖ: Engagagiert für die Erwachsenenbildung

Anna Thaller skizziert als Vorsitzende der ARGE Bildungshäuser ihre Idee, wie die allgemeine Erwachsenenbildung auch zukünftig einen festen Platz in der österreichischen Bildungslandschaft innehat und geht dabei auf die österreichische Strategie für lebenslanges Lernen ein.

Im Juli dieses Jahres wurde ich zur Vorsitzenden der ARGE Bildungshäuser Österreich (ARGE BHÖ) gewählt. Als leidenschaftliche Erwachsenenbildnerin mit besonderer Vorliebe für Kunst und Kultur (und eigenem Atelier für Schmuck-Kunst) freue ich mich über die Möglichkeit, diese wichtige Position für Österreich einzunehmen. Seit gut 10 Jahren leite ich das Bildungshaus Schloss St. Martin in Graz, Träger ist das Land Steiermark. In dieser Rolle bin ich die erste Frau in der Gesamtverantwortung. Bisher wurde das 1919 gegründete und damit älteste Bildungshaus
Österreichs von Priestern geleitet. Heute ist St. Martin ein weltoffenes Haus mit Themen am Puls der Zeit.

Mein vorrangiges Ziel als Vorsitzende der ARGE BHÖ ist es sicherzustellen, dass die allgemeine Erwachsenenbildung auch in Zukunft ihren festen Platz in der österreichischen Bildungslandschaft behält bzw. ausbaut. Eine entscheidende Maßnahme zur Stärkung besteht in der Aktualisierung des Erwachsenenbildungsförderungsgesetzes und der Weiterentwicklung der Strategie für lebenslanges Lernen, wie sie im Regierungsprogramm 2020 vorgesehen ist. Es ist von großer Bedeutung, diese Schritte rasch anzugehen. Die Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung an dieser
Neustrukturierung wurde seitens der ARGE BHÖ bereits signalisiert.

Auf Bundesebene wird derzeit an der österreichischen Strategie für lebenslanges Lernen (LLL) gearbeitet. Meine Expertise konnte ich bereits bei der Entwicklung der steirischen LLL-Strategie einbringen. Die Rolle der Erwachsenenbildung wird als Schlüssel für die Bewältigung des Alltags,
die Weiterentwicklung der Steiermark bzw. Österreichs und die Gestaltung unserer Zukunft sowie unserer Gesellschaft gesehen* (Land Stmk. 2023a, 10). Die steirische LLL-Strategie bietet dazu die solide und nachhaltige Grundlage für den bildungspolitischen Weg. Dieser 3-Jahres-Rahmen ermöglicht es, auf aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen flexibel zu reagieren. Er umfasst folgende 7 strategische Themenfelder* (Land Stmk. 2023b):

  1. Basisbildung und grundlegende Bildungsabschlüsse
  2. Erwachsenenbildung in den Regionen
  3. Demokratiebildung
  4. Qualität und Innovation
  5. Digitaler Wandel und Lernen
  6. Selbstfürsorge und Zusammenleben
  7. Klimaschutz und nachhaltiges Handeln

Für jedes dieser Themenfelder wurden mehrere strategische Ziele formuliert. Konkrete Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele wurden im Aktionsplan 2025 festgehalten.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist die finanzielle Absicherung der Erwachsenenbildung und die Unterstützung der Bildungsarbeit in den Mitgliedshäusern der ARGE BHÖ. Bildung braucht Ressourcen! Wir haben weitere Verhandlungen bezüglich einer Leistungsvereinbarung mit dem Bildungsministerium auf unserer Agenda. Darüber hinaus setze ich mich für eine spürbare Erhöhung des Budgets für die Erwachsenenbildung in Österreich ein.

Bildung ist der Schlüssel in eine demokratische Freiheit und hilft, Frieden zu sichern. Ich bin überzeugt, dass wir dies nur durch eine weltoffene und wertsensible Haltung erreichen.

*Literatur

Land Steiermark (2023a): LLL-Strategie Steiermark - Zukunft der Erwachsenenbildung Steiermark. Graz: Amt der Steiermärkischen Landesregierung. Online downloadbar unter: www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/18310000/DE/Land Steiermark (2023b): Aktionsplan 2025 - Zukunft der Erwachsenenbildung Steiermark (LLL-Strategie Steiermark). Graz: Amt der Steiermärkischen Landesregierung. Online downloadbar unter www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/18310000/DE/

Foto von Anna Thaller

Anna Thaller
Direktorin in Bildungshaus Schloss St. Martin in Graz Vorsitzende der ARGE Bildungshäuser
Österreich

 

 

"Bildung ist im Kern eine weltoffene und wertsensible Haltung mit geschärftem
Krisenbewusstsein“.

Dr. Michael Miller