Gender und Diversity in der Basisbildung
ZENTRALE INFORMATIONEN AUF EINEN BLICK
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit zentralen Themen, Schlüsselbegriffen und Konzepten aus den Bereichen Gender und Diversität. Der Fokus liegt dabei auf dem Bildungs- und Beratungskontext. Dazu gehört die Erarbeitung und Vertiefung eines grundlegenden Verständnisses von Gender- und Diversitätsdimensionen und ihrer machtkritischen und gesellschaftspolitischen Relevanz. Aber auch die kontinuierliche Reflexion der eigenen Haltung und die Auseinandersetzung mit den Konsequenzen, die sich daraus für das professionelle Handeln ergeben. Die zentrale Frage, die das gesamte Seminar umspannt, lautet: Was bedeutet professionelles Handeln im Zeichen von Gender und Diversität im Bildungs- und Beratungskontext?
Die theoretischen Inputs werden durch Erfahrungen aus der Praxis für die Praxis erweitert. Im Sinne des lebendigen Lernens tragen wir das gemeinsame Erfahrungswissen zusammen und überprüfen, erweitern und vertiefen es mit Hilfe kritischer Reflexion.
Dieses Modul wird als Seminar Gender (6 UE) und Diversität (16 UE) unter Berücksichtigung der Vorgaben des AMS geplant und durchgeführt. Die Teilnahmebestätigung kann zur Zertifizierung bei fördergebenden Stellen wie dem AMS vorgelegt werden.
- Referierende: Sonja Muckenhuber, Angelika Hrubesch
- Koordination: Ondrej Lastovka
- Veranstalter: Bundesinstitut für Erwachsenenbildung (bifeb)
- Teilnahmegebühr: kostenlos
- PRÄSENZ
Gender und Diversity in der Basisbildung
Kontakt
Daniela Schlick, daniela.schlick@bifeb.at, 06137 66 21 119
Teilnahmegebühr
kostenlos
DETAILS ZUM PROGRAMM
INHALTE
- Gender Mainstreaming & Diversitätsmanagement (Herkunft der Begriffe und ihre Geschichte; Bedeutung und inhaltliche Ausrichtungen; Potenziale und Kritik)
- Gleichstellungspolitik (Gesetze und rechtlicher Rahmen; Zusammenhang mit Menschenrechten; Antidiskriminierung und Chancengleichheit)
- Antidiskriminatorisches Sprachhandeln (Unterschiedliche Formen des Sprachgebrauchs; Sprache und Macht)
- Soziale und Wirtschaftliche Situation von Frauen*, Männern* und Menschen mit Migrationserfahrung (Bedeutung der Care-Arbeit und Care-Arbeit im globalen Kontext; Geschlechtersensible Statistiken; Gender Budgeting)
- Zentrale Konzepte machtkritischer und antidiskriminatorischer Bildungsarbeit (Un/doing gender & difference (Zuschreibungen); Anti-Bias & Social Justice; Perspektiven queerer Bildungsarbeit)
- Diskriminierung (Diversitätsdimensionen als Dimensionen von Ungleichheit; Gesetzlicher Schutz gegen Diskriminierung; Diskriminierung im gesellschaftspolitischen Kontext; Othering-Prozesse und Prozesse des Belonging; Diskriminierung im Zusammenhang mit Privilegierung; Intersektionalität mit dem Fokus Sexismus, Rassismus und Klassismus)
- Berücksichtigung des Wissens und der Erfahrungen der Teilnehmer/innen (Gestaltung von Lernräumen um Teilhabe zu ermöglichen; Schaffung von safer/braver spaces; Zusammenhang von Wissen und Macht; Lernräume als Machträume, Erfahrungsräume, Konflikträume, Räume der Wertschätzung etc.; Widerspruch als Teil der Emanzipation und Partizipation von Teilnehmer/innen)
- Identität und Kultur (Bedeutung von Differenz(en); Kulturkonzepte; Kultur im Kontext von Essentialisierung, Stereotypisierung und Vorurteilen; Zusammenhang von Kultur, Macht und Herrschaft)
- Auseinandersetzung mit Themen aus Gender und Diversität auf Teilnehmer/innenebene (Möglichkeiten sich mit Themen aus Gender und Diversität im Unterricht auseinanderzusetzen; Umgang mit herausfordernden Situationen /verbale Gewalt, Grenzüberschreitungen, etc./); Habitusreflexivität)
METHODIK
Wissensvermittlung:
- Thematische Inputs
- Präsentationen
- Theoretische Texte
Weiterentwicklung der professionellen Analysefähigkeit und Haltung:
- Übungen zur Selbstreflexion in Bezug auf biografische Prägungen, Haltung, professionelles Handeln, eigene Kompetenzen und Ressourcen
- Kleingruppenarbeit zum persönlicheren Austausch und/oder zur exemplarischen Vertiefung bzw. zum Transfer
- Diskussionen
Praxistransfer:
- Erarbeitung von Möglichkeiten das Erlernte und Erfahrene auf den eigenen Arbeitskontext umzulegen
LERNERGEBNISSE
Teilnehmerinnen und Teilnehmer …
- kennen Gesetze und den rechtlichen Kontext zum Thema Gleichstellungspolitik, Chancengleichheit, Antidiskriminierung und Menschenrechte
- wissen um die Bedeutung und Herkunft der beiden Ansätze Gender Mainstreaming und Diversitätsmanagement
- kennen den Zusammenhang von Sprache und Handeln und kenn Möglichkeiten diskriminierungsfreien Sprachhandelns
- kennen Formen und Mechanismen der Diskriminierung, können sie in Zusammenhang mit Privilegien und Macht setzen
- kennen Möglichkeiten sich auch auf Unterrichtsebene den Themen zu widmen
- kennen unterschiedliche Konzepte von Kultur
- erweitern ihre Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und personalen Kompetenz in Bezug auf Geschlecht und Diversität
- kennen Möglichkeiten, wie die den Erfahrungen von Teilnehmer/innen Raum geben können
- wissen um die Konflikthaftigkeit von Themen und kennen Strategien damit im Unterricht umzugehen
ZIELGRUPPE
Das Seminar richtet sich neben qualifizierte Basisbildnerinnen/Basisbildner auch an alle Personen aus dem Bildungs- und Beratungskontext, die ein persönliches und/oder berufliches Interesse an der Auseinandersetzung mit Gender und Diversität für den Arbeitsalltag haben.