Fachtagung: Diversitätsbewusste Erwachsenenbildung
ZENTRALE INFORMATIONEN AUF EINEN BLICK
Im Zuge der wachsenden Diversität in unserer Gesellschaft steht die Erwachsenenbildung vor einer aktuellen Herausforderung: Diversität bringt neue Zielgruppen hervor – diese wiederum stellen Anbietende und Trainierende vor neue Aufgaben. Eine Bestandsaufnahme und eine darauffolgende, allfällige Umorientierung drängen sich in nahezu allen Belangen des Bildungsangebots auf – von Inhalten über Management bis hin zu Didaktik.
- Referierende: Referierenden-Team
- Koordination: Karl Hochradl und Ondrej Lastovka (bifeb)
- Veranstalter: bifeb in Kooperation mit Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB)
- Kursumfang: 13 Unterrichtseinheiten
- Teilnahmegebühr: kostenlos
- PRÄSENZ
Fachtagung: Diversitätsbewusste Erwachsenenbildung
Termine & Arbeitszeiten
Montag, 9. Dezember 2024: 11:00 - 18:00 Uhr
Dienstag, 10. Dezember 2024: 9:00 - 12:00 Uhr
Kontakt Karin Buchinger, karin.buchinger@bifeb.at, +43 6137 6621 – 501
DETAILS ZUM PROGRAMM
Im Zuge der wachsenden Diversität in unserer Gesellschaft steht die Erwachsenenbildung vor einer aktuellen Herausforderung: Diversität bringt neue Zielgruppen hervor – diese wiederum stellen Anbieterinnen und Anbieter sowie Trainerinnen und Trainer vor neue Aufgaben. Eine Bestandsaufnahme und eine darauffolgende, allfällige Umorientierung drängen sich in nahezu allen Belangen des Bildungsangebots auf – von Inhalten über Management bis hin zu Didaktik.
Jene Teilbereiche der Erwachsenenbildung, die sich dem Bedarf des Nachholens von Abschlüssen und sozialer Chancengleichheit widmen, sind in den letzten beiden Jahrzehnten mit dieser Herausforderung besonders konfrontiert: Basisbildung, erwachsenengerechter Pflichtschulabschluss, Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache bzw. sogenannte Integrationskurse. Drei wesentliche Fragenkomplexe haben sich hier vor allem für die Trainer/innen herausgebildet, für deren Beantwortung allerdings das intensive und ermüdende Kursgeschehen oft kaum Zeit lässt:
- Wie soll ich mit schwierigen Konfliktsituationen im Kurs umgehen, speziell mit solchen, die (zumindest auf den ersten Blick) auf „Werteunterschiede“ zurückzuführen sind?
- Durch ihren besonderen Kontext werfen die Angebote in den Bereichen erwachsenengerechter Pflichtschulabschluss, Basisbildung und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache Fragen auf, die explizit den Gegenstand der politischen (Erwachsenen-)Bildung ausmachen: politische Systeme, politische Institutionen, demokratische Standards, Menschenrechte, Benachteiligung, Rassismus und weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit etc. Wie viel Platz kann ich als Trainer/in in meinen Kursen der politischen Bildung einräumen, und wie kann ich diese im Rahmen meines Settings vermitteln?
- Wie weit kann ich Extrempositionen begegnen, die in meinen Kursen zur Sprache kommen? Darf ich bestimmte politische Standpunkte favorisieren und andere entwerten? Inwieweit widerspricht diese Haltung dem Überwältigungsverbot in der politischen Bildung?
Diese und weitere Fragen werden im Rahmen des Fachtags am bifeb mit starkem Praxisbezug behandelt. Referent/innen der politischen Erwachsenenbildung werden gemeinsam mit den in den erwähnten Bereichen tätigen Teilnehmer/innen Lösungsansätzen, konkreten Strategien und didaktischen Hilfestellungen nachgehen. Geplant sind Keynotes, Podiumsgespräche und Kleingruppenarbeiten.
ORGANISATORISCHE HINWEISE
Tag 1 | Montag, 09.12.2024 |
11:00-11:15 Uhr | Eröffnung und Begrüßung |
11:15-12:30 Uhr | Keynote: Univ.-Prof.in Dr.in Annette Sprung „Erwachsenenbildung in einer ‚Gesellschaft der Vielen‘ – Aktuelle Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis“ |
12:30 – 13:30 Uhr | Mittagessen |
13:30 – 15:30 Uhr | Parallelworkshops zu den Bereichen Deutsch als Fremd-/Zweitsprache, Basisbildung und erwachsenengerechter Pflichtschulabschluss Workshopleitende: Susanne Kerschbaumer (Deutsch als Fremd-/Zweitsprache) Thomas Hetterle (Basisbildung) Nicolaus Ecker (Pflichtschulabschluss) |
15:30 – 16:00 Uhr | Pause |
16:00 – 17:30 Uhr | Zusammenführen der Ergebnisse aus den Workshops und Podiumsgespräch mit den Workshopleitenden und der Vortragenden |
18:30 Uhr | Abendessen |
Tag 2 | Dienstag, 10.12.2024 |
09:00-11:30 Uhr | Workshop Sonja Luksik & Hakan Gürses: Differenz(en) und Politische Bildung |
11:30-12:00 Uhr | Abschluss |
Mittagessen (optional) | |
Tagungsmoderation: Verena Springer (bifeb) |
ZIELGRUPPE
Trainerinnen und Trainer sowie und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die in den Bereichen Basisbildung, erwachsenengerechter Pflichtschulabschluss, Deutsch als Fremd-/Zweitsprache tätig sind. Alle Interessierte.
LERNERGEBNISSE
- Gemeinsames Positionieren der politischen Bildung in den Bereichen ePSA, Basisbildung, DaF/DaZ
- Gemeinsames Erörtern der neuen Zielgruppen der Erwachsenenbildung angesichts wachsender gesellschaftlicher Diversität
- Besprechung von erlebten oder möglichen (z. T. „wertebasierenden“) Konfliktsituationen in den Kursen und gemeinsames Erarbeiten von Umgangsstrategien
- Auseinandersetzung mit Leitbildern wie dem „Beutelsbacher Konsens“ und dem (darin enthaltenen) Überwältigungsverbot.
REFERIERENDE
Annette Sprung: Professorin für Erziehungswissenschaft an der Universität Graz für Migration, Diversität und Bildung.
Hakan Gürses: Philosoph, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung.
Nikolaus Ecker: Leitung JUBIZ, Leitung Radikalisierungsprävention und Gewaltschutz an den Wiener Volkshochschulen.
Sonja Luksik: Politikwissenschafterin, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung.
Susanne Kerschbaumer: Dipl. Erziehungswissenschaftlerin, Mediatorin i.A., Trainerin für interkulturelle Kompetenz, Leitung der ÖIF-Sprachkurse bei Diakonie Flüchtlingsdienst.
Thomas Hetterle: Unterrichtender der Basisbildung und Fachkoordinator für Basisbildung an den Wiener Volkshochschulen.
WORKSHOP-PROGRAMM
Workshop „Konflikte und Diversität im Bereich DaF/DaZ“ (Susanne Kerschbaumer)
Der Workshop beschäftigt sich mit den Herausforderungen und Konfliktsituationen, die im Unterricht von Deutsch als Fremd-/Zweitsprache bzw. in Integrationskursen auftreten können. Teilnehmende haben die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen und Beispiele von Konflikten einzubringen. Ziel des Workshops ist es, ein tieferes Verständnis für die Ursachen und Dynamiken von Konflikten in multikulturellen Bildungssettings zu entwickeln. Werkzeuge zu Konfliktmanagement und -prävention werden dabei vorgestellt.
Workshop „Konflikte und Diversität in Basisbildungsangeboten“ (Thomas Hetterle)
Im Workshop wird neben einem kurzen theoretischen Input zum Begriff und Inhalt von Diversität besonders Wert auf die praktischen Erfahrungen der Teilnehmenden mit Konflikten gelegt. Dabei stehen die Herausforderungen rund um das Thema der Vielfalt im Vordergrund. Es wird nicht nur über die Ursachen der Konflikte gesprochen, sondern auch über mögliche Interventionsstrategien, die wiederum diskutiert und reflektiert werden. Der berufliche Schwerpunkt des Workshopleitenden liegt in seiner umfangreichen Unterrichtserfahrung im Bereich der Basisbildung.
Workshop „Konflikte und Diversität im erwachsenengerechten Pflichtschulabschluss“ (Nikolaus Ecker)
Neben theoretischem Input zu Gruppenkonflikten und -dynamiken aus soziologischer und sozialpädagogischer Perspektive werden Beispiele zu Konflikten rund um das Thema Diversity gesammelt und diskutiert. Der sozialpädagogische Hintergrund und die Beratungserfahrung des Workshop-Leitenden spielen eine zentrale Rolle bei der Analyse und Diskussion dieser Konflikte. Im Rahmen der Veranstaltung werden zudem verschiedene Möglichkeiten der Interventionen, deren Wirksamkeit und Anwendbarkeit erörtert.
Workshop „Differenz(en) und politische Bildung“ (Sonja Luksik und Hakan Gürses)
Der Workshop beleuchtet anhand von Inputs und interaktiven Methoden das Verhältnis von ePSA, Basisbildung und DaF/DaZ zu politischer Bildung. Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über Leitbilder, Zielgruppen und Methoden der politischen Erwachsenenbildung. Diese Aspekte werden im Zusammenhang mit gesellschaftlicher Diversität und mit verschiedenen Ausprägungen von Differenz untersucht. Zudem werden mögliche Umgangsformen mit politischen Extrempositionen in Bildungssettings ausgelotet.
bifeb - der Lernort am See
Unsere Teilnehmenden finden am bifeb einen Lernort in atemberaubender Naturkulisse am Wolfgangsee. Die größte fachspezifische Bibliothek im Bereich der Erwachsenenbildung in Österreich fördert die entsprechende intellektuelle und wissenschaftliche Auseinandersetzung.
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